Topinambur – Superfood und Biomasse

Topinambur – Superfood und Biomasse

Wenn die Energiewende gelingen und das Klima nachhaltig geschont werden soll, spielen Energieträger wie die Biomasse eine wichtige Rolle. Topinambur eröffnet hier viele neue Möglichkeiten – nicht nur für die gesunde Küche. 

Topinambur, die tolle Knolle, erobert unsere Küchen. Kein Wunder, ist die Pflanze doch sehr vielseitig. Ob als Heilpflanze, gekocht, gebacken, gebraten oder roh, sie hat in jeder Zubereitungsform das gewisse Etwas. Topinambur wirkt positiv und aktivierend auf den Stoffwechsel und regt die Verdauung an. Das vor allem in der Knolle enthaltene Inulin ist der wirksamste Stoff der beliebten Pflanze.

Delikatesse aus Nordamerika

Die Seefahrer brachten die Knolle um 1700 nach Frankreich. Namensgeber ist ein Indianerstamm mit dem Namen Tipinambas. Schnell breitete sich Topinambur in ganz Europa aus, ehe die Pflanze von der Kartoffel um 1800 verdrängt wurde und für lange Zeit in Vergessenheit geriet. Erst in den 2000er Jahren machte sich die Knolle mit der nussigen Note wieder auf, in den Küchen heimisch zu werden. Man entdeckte aber noch andere Eigenschaften an der Wunderpflanze. 

Topinambur ist auch Biomasse

Topinambur gehört zur Familie der Sonnenblumen und ist eine mehrjährige Nutzpflanze, die sich mit ihrem jährlichen Wachstum von ca. 3 bis 5 Metern sehr gut zur Verfeuerung als Biomasse eignet. Angepflanzt auf sogenannten Kurzumtriebsplantagen (KUP) (Link: https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/biomasse/kup/index.html) können sie als Hackschnitzel verarbeitet, in Öfen und großen Blockheizkraftwerken verbrannt werden. Der jährliche Trockenmasseertrag von Topinambur mit bis zu 20 t/ha übertrifft den von Weiden (5 – 7 t/ha) und Pappeln (15 t/habei weitem. Auch die Knolle ist perfekt zur energetischen Nutzung, etwa zur Bioethanol– oder Biogasgewinnung. Damit kann die tolle Knolle zur Energiewende nachhaltig beitragen. 

Erneuerbare Energien legen zu

Der Anteil an erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch nimmt kontinuierlich zu. 2019 waren es bereits 17,7 Prozent (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Service/Erneuerbare_Energien_in_Zahlen/Entwicklung/entwicklung-der-erneuerbaren-energien-in-deutschland.html). Die Bioenergie aus Biomasse spielt dabei eine zentrale Rolle. In der Entwicklung der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien liegt sie mit 50,2 Milliarden Kilowattstunden nach der Windkraft (125,9) auf Platz zwei, vor Photovoltaik (46,4) und Wasserkraft (19,7) (Quelle: https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Navigation/DE/Service/Erneuerbare_Energien_in_Zahlen/Entwicklung/entwicklung-der-erneuerbaren-energien-in-deutschland.html). Biomasse als gespeicherte Sonnenenergie in Form von Energiepflanzen, Holz oder Reststoffen ist ein „Alleskönner“: Sowohl Strom, Wärme als auch Treibstoffe können aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse gewonnen werden. Zudem ist sie rund um die Uhr verfügbar und flexibel einsetzbarSomit perfekte Voraussetzungen für eine Energiewende – weg von Kohle, Atomkraft oder Fracking mit ihren jetzt schon spürbaren und noch unabsehbaren Folgen für Klima und nachfolgende Generationen. Allerdings wird am Ende der Mix entscheiden, ob die Energiewende klappt, ein Mix aus grünen Energiequellen, cleveren Verbrauchsstrategien und verändertem Konsumverhalten. Und hier kann Topinambur eine wichtige Rolle spielen. 

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